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Betrachtung des heutigen Evangeliums

Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)

Freitag der 2. Osterwoche
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Evangeliumstext (Joh 6,1-15): In jener Zeit ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt. Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder. Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe. Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben? Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll. Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele?

Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer. Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fische. Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt. Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren. Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.

„Denn er selbst wusste, was er tun wollte“

Fr. Stefanus Albertus HERRY NUGROH (Bandung, Indonesien)

Heute erinnert uns das Evangelium an ein Wunder vor fünftausend Männern, als „Jesus die Brote nahm und sie, nachdem er gedankt hatte, unter die Liegenden verteilte, und auch die Fische, so viel sie wollten“ (Joh 6,11). Der Herr vollbrachte dieses Wunder nicht, um sich hervorzutun, sondern dies Geschehen hatte eine tiefere Bedeutung. Jesus war berührt von der Liebe Gottes zu diesen Menschen. Wir müssen jedes Mal über Glaube und Liebe sprechen, wenn wir verstehen wollen, was Jesus bewegt.

Die Menge folgte ihm, weil sie ihm glaubten und auf ihn vertrauten. Sie kamen von überall her, um ihren Hunger und Durst nach der Wahrheit und Liebe Gottes zu stillen, was sie auch persönlich empfanden. Und der Herr wusste, was sie brauchten.

Wir Christen können die Liebe Gottes manifestieren, wann und wo immer wir uns befinden. Man muss damit beginnen, seine Nachbarn zu achten und zu verstehen, was ihre Bedürfnisse sind. Von da aus kann man genauso handeln wie Jesus: Sich bemühen, das Leben der Mitmenschen zu verbessern. Diese Art zu handeln sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Denn das ist nicht mehr und nicht weniger als die Erlösung Gottes, die durch unsere kleinen Hände bewirkt wird.

In Bulgarien betonte Papst Franziskus gegenüber den jungen Menschen: „Manche Wunder können nur geschehen, wenn wir ein Herz haben wie eures : Ein Herz, das in der Lage ist, zu teilen, zu träumen und Dankbarkeit, Vertrauen und Achtung zu empfinden.“ Der Herr braucht unsere kleinen Hände als seine „Begleiter“, um Wunder zu vollbringen. Deshalb sollten wir die Verantwortung bedenken, ein „Partner“ (ein „Mitarbeiterr“) des Herrn zu sein: Das könnte andere Menschen dazu veranlassen, uns zu bewundern. Wenn euch das ermöglicht, anderen zu dienen, warum nicht? Aber wenn das dazu führt, die Hände in den Schoß zu legen, dann müsst ihr eure Absicht ändern und so handeln, wie Jesus es tat, der durchschaute, dass sie ihn holen wollten, um ihn zum König zu machen und sich daraufhin wieder allein in die Berge zurückzog (Joh 6,15).

Gedanken zum Evangelium des Tages

  • „Jesus hatte keine ausreichende Menge an materiellen Gütern (…). Was die menschliche Vernunft nicht zu hoffen wagte, wurde mit Jesus Wirklichkeit dank des großzügigen Herzens eines Jungen” (Hl. Johannes Paul II.)

  • „Jesus lässt nicht zu, dass die Bedürfnisse des Menschen auf Brot, auf biologische und materielle Bedürfnisse reduziert werden. ‚Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt” (Mt 4,4; Dt 8,3)“ (Benedikt XVI.)

  • „Indem er einzelne Menschen von irdischen Übeln befreit (…), setzt Jesus messianische Zeichen. Er ist jedoch nicht gekommen, um alle Übel auf Erden zu beheben. Diese hindert sie an ihrer Berufung zu Kindern Gottes und bringt sie in vielerlei Abhängigkeiten” (Katechismus der katholischen Kirche, Nr. 549)

Andere Kommentare

„Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte“

Rev. D. Jordi POU i Sabater (Sant Jordi Desvalls, Girona, Spanien)

Heute lesen wir das Evangelium von der Brotvermehrung: „Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen“ (Joh 6,11). Die Bedrücktheit der Jünger angesichts so vieler hungriger Menschen läßt uns an eine Volksmasse von heute denken, nicht hungrig, sondern noch schlimmer: fern von Gott, mit einer „spirituellen Anorexie“, die es verhindert, am Osterfest teilzunehmen und Jesus kennenzulernen. Wir wissen nicht, wie wir zu so vielen Menschen gelangen können... In der heutigen Lesung flattert eine hoffnungsvolle Botschaft auf: nicht das Fehlen der Mittel ist wichtig, sondern die übernatürlichen Hilfsquellen; seien wir nicht „realistisch“, sondern „vertrauensvoll“ gegenüber Gott. Jesus fragt also Philippus, wo sie Brot für so viele Leute kaufen könnten, sagte das „aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte“ (Joh 6,5-6). Der Herr erwartet, dass wir Ihm vertrauen.

Wenn wir über diese „Zeichen der Zeit“ nachdenken, wollen wir keine Passivität (Trägheit, Schwäche aus Mangel an Kampf...) sondern Hoffnung: der Herr, um das Wunder zu vollbringen, verlangt die Hingabe der Jünger und die Freigiebigkeit des Jungen, der einige Brote und Fische hergibt. Jesus vermehrt unseren Glauben, Gehorsam und Mut, obwohl wir nicht sofort die Frucht der Arbeit sehen, so wie der Bauer, der die Pflanzen nicht gleich nach der Saat aufsprießen sieht. „Glaube also, ohne zu erlauben, dass uns die Entmutigung beherrscht; ohne bei rein menschlichen Berechnungen stehenzubleiben. Um die Hindernisse zu überwinden, muss man zu arbeiten beginnen, sich vollständig der Aufgabe widmen, so dass die Anstrengung selbst uns neue Wege öffnen läßt“ (Hl. Josemaria), die unverhofft erscheinen.

Warten wir nicht auf den idealen Zeitpunkt, um unseren Teil beizutragen: je eher, desto besser! Denn Jesus erwartet uns, um das Wunder zu vollbringen. „Die Schwierigkeiten, die das Panorama der Welt an diesem Beginn des neuen Jahrtausends darbietet, lassen uns denken, dass nur ein Eingreifen von oben die Hoffnung auf eine weniger dunkle Zukunft ermöglichen kann“, schrieb Johannes Paul II. Schließen wir uns also an, mit dem Rosenkranz der Heiligen Jungfrau, denn ihre Fürbitte ist in so vielen heiklen Momenten spürbar geworden, welche die Geschichte der Menschheit durchgemacht hat.