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Betrachtung des heutigen Evangeliums

Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)

Mittwoch der 34. Woche im Jahreskreis
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Evangeliumstext (Lk 21,12-19): In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: «Man wird euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch fest vor, nicht im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, so dass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern, und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.»

«Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.»

Rev. D. Antoni CAROL i Hostench (Sant Cugat del Vallès, Barcelona, Spanien)

Heute steht dieser kurze, treffende Satz unseres Herrn im Mittelpunkt, der uns in die Seele dringt und uns zum Nachdenken bringt: Warum ist die Standhaftigkeit so wichtig? Warum macht Jesus die Rettung vom Ausüben dieser Tugend abhängig?

Denn der Jünger ist nicht mehr als der Meister – „ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden“ (Lk 21,17), und wenn der Herr ein Zeichen des Widerspruchs war, so sind wir es als seine Jünger notwendigerweise auch. Das Reich Gottes erlangen die Streiter, die gegen die Feinde der Seele kämpfen, die mutig diesen „herrlichen Krieg des Friedens und der Liebe“ kämpfen, wie der Hl. Josemaría Escrivá gern das christliche Leben definierte. Es gibt keine Rosen ohne Dornen, und der Weg zum Himmel ist nicht immer eben. Ohne die Kardinaltugend der Standhaftigkeit werden daher all unsere guten Absichten steril. Und die Standhaftigkeit ist Teil der Stärke. Sie bewegt uns ganz konkret dazu, genügend Kraft zum freudigen Überwinden der Widersprüche aufzubringen.

Der höchste Grad der Standhaftigkeit wird am Kreuz ersichtlich. Deshalb führt die Standhaftigkeit zur Freiheit, denn sie verleiht die Selbstbeherrschung in der Liebe. Das Versprechen Christi ist unfehlbar: „Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen“ (Lk 21,19) – denn unsere Rettung ist das Kreuz. Die Kraft der Liebe ist es, die jedem von uns die geduldige und freudige Annahme des Willens Gottes schenkt, wenn dieser - wie es am Kreuz der Fall ist - auf den ersten Blick unserem armseligen menschlichen Willen zuwiderläuft.

Nur auf den ersten Blick, denn danach wird die überschäumende Kraft der Standhaftigkeit freigesetzt, die uns lehrt, die schwierige Wissenschaft des Kreuzes zu verstehen. Daher erzeugt die Standhaftigkeit eine Geduld, die weit über die bloße Resignation hinausgeht. Viel mehr noch, hat sie gar nichts mit stoischen Einstellungen zu tun. Die Geduld trägt entscheidend zum Verständnis bei, dass das Kreuz, viel mehr als Schmerz, in seinem Wesen Liebe bedeutet.

Keine hat diese rettende Wahrheit besser verstanden als unsere Himmelsmutter, und sie wird auch uns helfen, sie zu verstehen.