Ein Team von 200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
Betrachtung des heutigen Evangeliums
Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)
Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungssitte der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist! Sie brachten es ihm. Dieser kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt.
So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.
«Die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.»
Rev. D. Enric PRAT i Jordana (Sort, Lleida, Spanien)Heute betrachten wir die wohltuende Wirkung der Anwesenheit Jesu und Mariens, seiner Mutter, inmitten gesellschaftlicher Begebenheiten, wie in diesem Fall, der uns heute beschäftigt: «Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen» (Joh 2,1-2).
Jesus und Maria vergegenwärtigen Gott mit unterschiedlicher Intensität, wo immer sie sich auch befinden, und wo Gott ist, da sind Liebe, Gnade und Wunder. Gott ist Güte, Wahrheit, Schönheit und Fülle. Wenn die Sonne ihre Strahlen am Horizont ausbreitet, wird die Erde erleuchtet und empfängt Wärme und alles Lebendige wirkt, um Frucht zu bringen.Wenn wir zulassen, dass Gott sich uns nähert, wachsen in den Herzen ganz sensibel das Gute, der Friede und das Glück, Herzen,die vielleicht bis dahin kalt und verschlafen waren.
Der Mittler, den Gott sich auserwählt hat, um sich bei den Menschen gegenwärtig zu machen und zutiefst mit ihnen zu kommunizieren, ist Jesus Christus. Gottes Wirken erreicht das Herz der Welt durch die Menschheit Jesu, und an zweiter Stelle durch die Gegenwart Mariens. Das Brautpaar war sich nicht bewusst darüber, wen sie auf ihre Hochzeit eingeladen hatten. Die Einladung erfolgte wahrscheinlich aufgrund einer verwandtschaftlichen oder freundschaftlichen Beziehung. Zu der Zeit hatte Jesus noch keinerlei Wunder gewirkt, und die Bedeutung seiner Persönlichkeit war noch nicht bekannt.
Er hatte die Einladung angenommen, weil er die wichtigen menschlichen Anlässe ernst nimmt und er sich von der Ehrbarkeit und der guten Disposition dieser Familie angezogen fühlte. So vergegenwärtigte Jesus Gott in dieser familiären Feier. Dort «tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit » (Joh 2,11) und der Messias «öffnete das Herz seiner Jünger für den Glauben dank des Eintretens Mariens, der ersten Gläubigen» (Hl. Johannes Paul II).
So mögen auch wir uns der Menschheit Jesu nähern und versuchen, seine menschliche Laufbahn nach und nach besser zu kennen und zu lieben, indem wir seinen Worten lauschen, in Glauben und Zuversicht wachsen, bis wir in Ihm das Antlitz des Vaters sehen.
Gedanken zum Evangelium des Tages
„Das Herz Mariens, das nicht umhin kann, die Unglückseligen zu bemitleiden (…), führt sie dazu, selbst die Fürsprache zu übernehmen und den Sohn um das Wunder zu bitten. Wenn diese gute Frau so handelte, ohne darum gebeten worden zu sein, was wäre geschehen, wenn sie darum gebeten worden wäre?” (Hl. Alfons Maria von Ligorio)
„Maria richtet eigentlich keine Bitte an Jesus; sie sagt einfach: „Sie haben keinen Wein”. Sie bittet ihn um nichts Besonderes, geschweige denn, dass Jesus seine Macht nutzen soll, ein Wunder zu wirken und Wein herzustellen. Sie informiert Jesus einfach und überlässt es ihm zu entscheiden, was getan werden soll.” (Benedikt XVI.)
„Zu Beginn seines öffentlichen Lebens wirkte Jesus - auf die Bitte seiner Mutter hin - bei einem Hochzeitsfest sein erstes Zeichen [Vgl. Joh 2,1-11]. Die Kirche misst der Teilnahme Jesu an der Hochzeit von Kana große Bedeutung bei. Sie erblickt darin die Bestätigung dafür, daß die Ehe etwas Gutes ist, und die Ankündigung, dass die Ehe fortan ein wirksames Zeichen der Gegenwart Christi sein wird.” (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1613)