Ein Team von 200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
Betrachtung des heutigen Evangeliums
Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)
Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher. Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.
„Du hast Worte des ewigen Lebens“
Rev. D. Jordi PASCUAL i Bancells (Salt, Girona, Spanien)Heute lesen wir im Evangelium die Ausführungen von Jesus über das Brot des Lebens, das ER selbst ist, der sich uns als Speise hingibt für unsere Seelen und für unser christliches Leben. Und – wie es zu geschehen pflegt – haben wir zwei verschiedene, wenn nicht gar gegensätzliche Reaktionen bei den Zuhörenden beobachtet.
Für einige ist seine Sprache zu hart, unverständlich für ihre dem erlösenden Wort des Herrn gegenüber verschlossene Mentalität, und der heilige Johannes sagt – mit einer gewissen Traurigkeit -, „Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher“ (Joh 6,66). Und der gleiche Evangelist gibt uns einen Hinweis, um das Verhalten dieser Leute zu verstehen: Sie glaubten nicht, waren nicht bereit, die Lehren Jesu anzunehmen, die ihnen häufig unverständlich waren.
Auf der anderen Seite sehen wir die Reaktion der Apostel, vertreten durch den heiligen Petrus: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen“ (Joh 6,68-69). Nicht, dass die Zwölf etwa klüger wären als die anderen, auch nicht besser, nicht einmal bibelkundiger; dagegen sind sie schlichter, vertrauensvoller, dem Geist aufgeschlossener, folgsamer. Wir ertappen sie ab und zu auf den Seiten der Evangelien im Irrtum befangen, im Unverständnis für Jesus, im Streit, wer von ihnen der Wichtigere ist, sogar den Meister korrigierend, als er ihnen sein Leiden ankündigt; aber immer finden wir sie an seiner Seite, als Getreue. Ihr Geheimnis: sie liebten ihn wahrhaftig.
Der heilige Augustinus drückt es so aus: „Spuren in der Seele hinterlassen nicht die guten Sitten, sondern die guten Werke (...). Dies ist in Wahrheit die Liebe: dem gehorchen und glauben, den man liebt.“ Im Licht dieses Evangeliums können wir uns fragen: Worauf richtet sich meine Liebe? Welchen Glauben und Gehorsam habe ich gegenüber dem Herrn und dem, was die Kirche lehrt? Welche Folgsamkeit, Schlichtheit und Vertrauen lebe ich mit den Dingen Gottes?
Gedanken zum Evangelium des Tages
„Das eucharistische Brot ist ein Heilmittel zur Erlangung der Unsterblichkeit, ein Mittel, das uns vor dem Tod bewahrt” (Hl. Ignatius von Antiochien)
„Auch ihr wollt weggehen?” Diese beunruhigende Herausforderung hallt im Herzen wider und erwartet von jedem eine persönliche Antwort” (Benedikt XVI.)
„Die erste Ankündigung der Eucharistie entzweite die Jünger, so wie auch die Ankündigung des Leidens bei ihnen Entrüstung hervorrief (…). Die Eucharistie und das Kreuz sind Steine des Anstoßes (…). „Wollt auch ihr weggehen?" (Joh 6,67). Diese Frage des Herrn ertönt durch die Jahrhunderte; durch sie lädt uns seine Liebe ein, zu erkennen, daß er allein „Worte des ewigen Lebens" hat (Joh 6,68)” (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1336)