Unsere Website verwendet Cookies, um die Benutzererfahrung zu verbessern. Wir empfehlen die Verwendung zu akzeptieren, um die Navigation voll ausnützen zu können.

Betrachtung des heutigen Evangeliums

Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)

4. Sonntag (B) der Osterzeit
Herunterladen
Evangeliumstext (Joh 10,11-18): In jener Zeit sprach Jesus: Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe.

Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.

«Ich bin der gute Hirte»

Mons. José Ángel SAIZ Meneses, Erzbischof von Sevilla (Sevilla, Spanien)

Heute feiern wir den Sonntag des guten Hirten. Erst einmal muss das Verhalten der Schafe so sein, dass sie die Stimme des Hirten hören und ihm folgen. Ihm mit Achtung zuhören, sich von seinen Worten zähmen lassen und ihm folgen mit einer Entschlossenheit die die ganze Existenz einschliesst: das Verstehen, das Herz, die gesammte Kraft, jede Tat, seinen Schritten folgend.

Seinerseits kennt Jesus, der gute Hirte, seine Schafe und schenkt ihnen das ewige Leben, auf diese Weise werden sie sich niemals verlieren und niemals wird jemand sie aus seinen Händen reissen. Christus ist der wahrhaftige gute Hirte, der sein Leben für die Schafe hingab (cf. Jn 10.11), für uns in dem er sich am Kreuz geopfert hat. Er kennt seine Schafe und seine Schafe kennen Ihn, wie einen vater kennen sie Ihn und er kennt den Vater. Es handelt sich nicht um ein oberflächliches und äusserliches Kennen, auch nicht um ein rein intellektuelles Kennen; es handelt sich um eine tiefe persönliche Verbindung, ein umfassendes Wissen von Herzen, das sich in Freundschaft umwandelt, denn das ist die logische Konsequenz der Beziehung wenn jemand liebt und jemand geliebt wird, von jemanden dem man voll und ganz vertrauen kann.

Es ist Gott Vater der ihm das Hüten seiner Schafe anvertraut hat. All das ist die Frucht der Liebe von Gott Vater zu seinem Sohn Jesus Christus. Jesus erfüllt die Bestimmung zu der sein Vater ihn auserkoren hat, das Heilen der Schafe - und seine Ergebenheit wird nicht zulassen, dass jemand sie ihm aus der Hand reisst - mit einer Liebe die ihn sein Leben für sie geben lässt, in Vereinigung mit dem Vater denn „Ich und der Vater wir sind eins (Jn 10.30).

Genau hierauf beruht die Quelle unserer Hoffnung: in Christus dem guten Hirten dem wir folgen wollen und dessen Stimme wir lauschen weil wir wissen, dass wir nur in Ihm das ewige Leben finden. Hier finden wir die Kraft um uns den Schwierigkeiten des Lebens zu stellen, wir die wir eine schwache Herde sind, die vor diverses Leid gestellt wird.

Gedanken zum Evangelium des Tages

  • „Jesus Christus ist unser Hohepriester, und sein kostbarer Leib, den er auf dem Altar des Kreuzes zum Heil aller Menschen geopfert hat, ist unser Opfer: Jesus Christus, unser Erlöser” (Hl. John Fisher)

  • „Ich bin der Gute Hirte – sagt Jesus – und kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich. Wie wunderbar ist diese Erkenntnis! “Ich kenne…und sie kennen” (Hl. Johannes Paul II.)

  • „Dieses Opfer Christi ist einmalig; es vollendet und überholt alle Opfer. Es ist zunächst eine Gabe Gottes des Vaters selbst: Der Vater gibt seinen Sohn dahin, um uns mit sich zu versöhnen. Gleichzeitig ist es eine Opfergabe des menschgewordenen Gottessohnes, der aus freiem Willen sein Leben (…) seinem Vater darbringt, um unseren Ungehorsam zu sühnen” (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 614)

Andere Kommentare

„Ich bin der gute Hirte“

Rev. D. Josep VALL i Mundó (Barcelona, Spanien)

Heute sagt Jesus zu uns: „Ich bin der gute Hirte“ (Jn 10,11). Als St. Thomas von Aquin diese Aussage kommentiert, schreibt er, dass es „einleuchtend ist, dass der Titel „Hirte“ zu Christus passt, denn so wie ein Hirte die Herde zum Gras führt, kräftigt Christus die Gläubigen mit geistiger Nahrung: seinem eigenen Leib und seinem eigenen Blut“. Alles begann mit der Fleischwerdung, und Jesus befolgte es während seines Lebens und beendete es mit seinem erlösenden Tod und seiner Auferstehung. Nach seiner Auferstehung beauftragte er Petrus, die Apostel und die Kirche mit diesem Hirtenamt bis zum Ende der Zeiten.

Über die Hirten übermittelt Christus sein Wort, verteilt seine Gnade in den Sakramenten und führt die Herde in das Reich: Er selbst übergibt sich selbst als Nahrung im Sakrament der Eucharistie, vermittelt Gottes Wort und seine Lehren, und führt mit Fürsorge sein Volk. Jesus hat für seine Kirche Hirten im Einklang mit seinem Herzen gefunden, d.h., Männer, die ihn durch das Sakrament der Ordination verkörpern und ihre Leben für ihre Schafe hingeben, mit Hirtenliebe, mit bescheidenem, dienendem Geist, mit Güte, Geduld und Seelenstärke. St. Augustin sprach sehr oft über diese anspruchsvolle Verantwortung des Hirten: „Diese Hirtenehre besorgt mich (…), aber wo mich die Tatsache erschreckt, dass ich für euch da bin, tröstet mich die Tatsache, dass ich unter euch weile (…). Ich bin Bischof für euch, ich bin Christ mit euch“.

Und jeder von uns Christen leistet seinen Anteil zur Unterstützung der Hirten, betet für sie, liebt sie und gehorcht ihnen. Wir sind auch Hirten für die Brüder und Schwestern, indem wir sie mit der Gnade und der erhaltenen Doktrin bereichern, die Sorgen und Freuden teilen, der Welt mit ganzem Herzen helfen. Wir opfern uns auf für diejenigen, die uns in unserer Familien-, Gesellschafts- und Berufswelt nahe sind, bis hin zur Aufopferung des Lebens für alle im Geiste Christi, der in die Welt kam, „nicht um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen“. (Mt 20,28).