Ein Team von 200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
Betrachtung des heutigen Evangeliums
Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)
Da führte ihn der Teufel hinauf und zeigte ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises. Und er sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben; denn sie sind mir überlassen und ich gebe sie, wem ich will. Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören. Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen.
Darauf führte ihn der Teufel nach Jerusalem, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich von hier hinab; denn es steht geschrieben: Seinen Engeln befiehlt er deinetwegen, dich zu behüten; und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Da antwortete ihm Jesus: Es ist gesagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Nach diesen Versuchungen ließ der Teufel bis zur bestimmten Zeit von ihm ab.
„Er wurde vom Geist in der Wüste umhergeführt, vierzig Tage lang, und er wurde vom Teufel versucht“
P. Josep LAPLANA OSB Monje de Montserrat (Montserrat, Barcelona, Spanien)Heute geht Jesus, „erfüllt vom Heiligen Geist“ (Lc 4,1), in die Wüste, weit weg von den Menschen, um in einer unmittelbaren und sensiblen Erfahrung seine absolute Abhängigkeit vom Vater herauszufinden. Jesus fühlt sich von Hunger heimgesucht und in diesem Moment der Mutlosigkeit wird er von dem Bösen heimgesucht, welches versucht das tiefste Innere der Identität Jesus, als Sohn Gottes, zu zerstören: seine substantielle und bedingungslose Hingabe zum Vater. Mit den Augen auf Christus gerichtet, Bezwinger des Bösen, fühlen wir Christen uns heute inspiriert den Weg der Fastenzeit zu betreten. Uns ermutigt der Wunsch nach Authentizität: wir wollen voll und ganz die sein, die wir sind, Schüler von Jesus und, mit Ihm, Kinder Gottes. Daher möchten wir unsere tiefe Hingabe an Jesus Christus vertiefen und an sein Leitwerk des Lebens, das Evangelium: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ (Lc 4.4).
So wie Jesus in der Wüste, bewaffnet mit der Weisheit der Schrift, fühlen wir uns berufen unserer Konsumwelt zuzurufen, dass der Mensch nach dem Göttlichen Massstab geschaffen ist und dass sein Hunger nur mit Glück erfüllt werden kann, wenn er Stück für Stück die Türen seines Lebens Jesus Christus öffnet, dem Erlöser der Menschen. Das bedeutet vielen Versuchungen zu wiederstehen, die unsere göttlich-menschliche Berufung verkleinern wollen. Mit dem Beispiel und der Kraft von Jesus, in der Wüste in Versuchung geführt, enttarnen wir viele Lügen über den Hunger die uns immer wieder erzählt wurden von den Social Media Kanälen bis hin zu dem heidnischen Umfeld in dem wir leben.
Sankt Bendt widmet das Kapitel 49 seiner ‚Regla‘ der „Observanz der Fastenzeit“ und mahnt „in diesen Tagen die Fahrlässigkeit anderer Zeiten zu löschen (...), Gott etwas aus eigenem Antrieb anzubieten mit dem Ziel den Heiligen Geist zu erfreuen (...) und mit spirituellem Wunsch die Heilige Osterzeit zu erwarten“.
Gedanken zum Evangelium des Tages
„Wenn wir durch ihn versucht werden, dann werden wir auch durch ihn den Teufel besiegen. Du bemerkst, dass Christus versucht wurde, und bemerkst nicht, dass er gesiegt hat? Erkenne, wie du in ihm versucht wurdest, und erkenne auch, wie du in ihm siegen wirst” (Hl. Augustinus)
„Wenn wir in Versuchung geraten, rettet uns das Wort Jesu. Und Jesus ist groß: Er hilft uns nicht nur aus der Versuchung heraus, er schenkt uns auch noch mehr Vertrauen“ (Franziskus)
„Die Versuchung zeigt, auf welche Weise der Sohn Gottes Messias ist, im Gegensatz zu der Rolle, die Satan ihm vorschlägt und in der die Menschen ihn gerne sehen möchten. Darum hat Christus den Vesucher für uns besiegt. ‚Wir haben ja nicht einen Hohenpriester, der nicht mitfühlen könnte mit unserer Schwäche, sondern einen, der in allem wie wir in Versuchung geführt worden ist, aber nicht gesündigt hat’ (Hebr 4,15). Durch die vierzigtägige Fastenzeit vereint sich die Kirche jedes Jahr mit dem Mysterium Jesu in der Wüste” (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 540)