Ein Team von 200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
Betrachtung des heutigen Evangeliums
Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)
Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben. Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage.
«Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben...»
Père Jacques PHILIPPE (Cordes sur Ciel, )Heute mahnt uns das Evangelium eindringlich, den „heutigen Augenblick“ zu leben: sich nicht um die Vergangenheit kümmern, sondern sich Gott und dessen Barmherzigkeit hingeben; sich nicht um das Morgen sorgen, sondern sich auf Gottes Vorsehung verlassen. Die Heilige Teresia vom Kinde Jesu formulierte dies folgendermaßen: „Es führt mich allein die Hingabe, einen anderen Kompass habe ich nicht!“.
Bloße Sorge hat noch nie ein Problem gelöst. Was die Probleme löst, ist der Glaube, das Vertrauen. „Wenn aber Gott schon das Gras so kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen!“ (Mt 6,30) sagt Jesus.
Das Dasein an sich ist nicht das Problem, es ist der Mensch, der zu wenig Vertrauen hat... Naturgemäß ist das Leben nicht immer leicht, sondern gelegentlich recht schwer. Wie oft fühlen wir uns verletzt und schockiert durch das, was uns in unserem Leben oder im Leben der anderen zustößt. Falls wir aber versuchen, dies Tag für Tag im Vertrauen auf Gott zu überwinden, so wird Gott auch seine Versprechen halten. Der Glaube wird uns zum Heil führen.
„Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird schon für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug an seiner eigenen Plage.“ (Mt 6,34). Was bedeutet das? Versuch heute in der rechten Weise zu leben, nach der Logik des Reichs, in Vertrauen, in Einfachheit, voller Hingabe Gott suchend. Um alles andere wird sich Gott kümmern, und zwar täglich.
Dieser Gedanke ist wichtig. Was uns oft entkräftet, ist die Erinnerung an die Vergangenheit und die Angst vor der Zukunft. Falls wir aber den heutigen Augenblick leben, so schöpfen wir auf geheimnisvolle Weise neue Kraft. Für den heutigen Tag genügt Gottes Gnade. Wenn sich morgen neue Herausforderungen anbieten, so wird Gott seine Gnade mehren.
Jeden Tag neu schenkt Gott seine Gnade. Den heutigen Augenblick zu leben, erfordert aber, die eigene Schwäche zu akzeptieren: die Vergangenheit akzeptieren, die Zukunft nicht beherrschen wollen, sich zufrieden geben mit dem Heute.
Gedanken zum Evangelium des Tages
„Da wir für die Gegenwart geboren und für die Zukunft wiedergeboren wurden, lassen wir uns nicht vollkommen den zeitlichen Gütern hingeben, sondern richten wir uns lieber auf unser Ziel, die ewigen Güter ” (Heiliger Leo der Große)
„Nein, nein, nicht mehr als ein Kind, denn sonst können wir keinen Urlaub machen, können nicht in die und die Gegend fahren, können das Haus nicht kaufen”. „Es ist ja gut, dem Herrn zu folgen, aber bis zu einem gewissen Grad”… Das ist es, was das Wohlbefinden bewirkt: Es zieht uns herab, es nimmt uns den Mut, diesen starken Mut, mit Jesus zu gehen” (Franziskus)
„Der Herr beklagt die Reichen, weil sie im Überfluss der Güter ihren Trost finden. „Der Stolze strebt nach irdischer Macht, während der Arme im Geist nach dem Himmelreich sucht" (Hl.Augustinus). Wer sich auf die Vorsehung des himmlischen Vaters verlässt, wird von unruhiger Sorge um seine Zukunft befreit (...)”. (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2547)