Ein Team von 200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
Betrachtung des heutigen Evangeliums
Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)
«Folge mir nach!»
Rev. D. Pere CAMPANYÀ i Ribó (Barcelona, Spanien)Heute spricht das Evangelium von einer Berufung, die von dem Zöllner Matthäus. Jesus bereitet die kleine Gruppe seiner Jünger vor, die sein Erlösungswerk fortsetzen sollen. Er wählt, wen er will: es werden Fischer sein oder welche von einem anderen einfachen Beruf. Er ruft sogar einen Zolleinnehmer zur Nachfolge, ein von den Juden - die sich als perfekte Befolger des Gesetzes hielten- verachteter Beruf, weil sie mit diesem einen fast sündhaften Lebenswandel verbanden, da sie Steuern im Namen des römischen Stadthalters, dem sie sich nicht unterwerfen wollten, einnahmen.
Es genügt die Einladung Jesu: „Folge mir nach“ (Mt 9,9). Es genügt ein Wort des Meisters und Matthäus lässt seine Arbeit liegen und lädt ihn freudig in sein Haus ein, um dort ein Dankesfestmahl zu feiern. Es war ganz natürlich, dass Matthäus eine Gruppe guter Freunde vom selben „Berufsstand“ hatte, um ihn zu begleiten und an jenem Festmahl teilzunehmen. Für die Pharisäer waren alle jene Leute öffentlich bekannte Sünder.
Die Pharisäer können nicht schweigen und sagen es zu einigen der Jünger Jesu:“Warum isst euer Meister mit Zöllnern und Sündern?“ (Mt 9,10).Jesus unmittelbare Antwort darauf ist: „Die Starken brauchen keinen Arzt, sondern die, denen es schlecht geht“ (Mt 9,12). Der Vergleich ist perfekt. „Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder“ (Mt 9,13).
Die Worte dieses Evangeliums sind ganz aktuell. Jesus lädt uns immer noch ein, ihm nachzufolgen, einen jeden nach seinem Stand und Beruf. Und Jesus zu folgen bedeutet oft, von ungeordneten Leidenschaften abzulassen, familiäre Unstimmigkeiten zu beheben, Zeitvergeudung zu vermeiden, um sich eine Weile dem Gebet, der Feier der Eucharistie, missionären pastoralen Aufgaben widmen zu können. Kurzum, ein Christ „ist nicht Herr über sich selbst, sondern er ist zum Dienste Gottes bestimmt“ (Hl. Ignatius von Antiochien).
Sicherlich erwartet Jesus von mir eine Umkehr in meinem Leben und so frage ich mich: Zu welcher Gruppe gehöre ich, zum perfekten Menschen oder zu dem, der sich ehrlich als unvollkommen bekennt? Es stimmt doch, dass ich mich bessern kann?
Gedanken zum Evangelium des Tages
„Mein süßer Herr, wende großzügig Deine barmherzigen Augen auf dieses Dein Volk; denn Deine Herrlichkeit wird umso größer sein, je mehr Mitleid Du mit der riesigen Menge deiner Geschöpfe hast" (Heilige Katharina von Siena)
„Jesus Christus ist das sichtbare Antlitz der Barmherzigkeit des Vaters. Barmherzigkeit: Es ist das Wort, das das Geheimnis der Heiligen Dreifaltigkeit offenbart. Barmherzigkeit: Es ist die letzte und höchste Tat, mit der Gott uns entgegenkommt" (Franziskus)
„Jesus hat Taten gesetzt - wie z. B. die Sündenvergebung -‚ die ihn als den rettenden Gott selbst offenbaren. Gewisse Juden erkannten in ihm nicht den menschgewordenen Gott, sondern sahen in ihm „einen Menschen, der sich „selbst zu Gott" macht (Joh 10.33), und verurteilten ihn als einen Gotteslästerer. (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr.594)