Ein Team von 200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
Betrachtung des heutigen Evangeliums
Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)
«Und er wunderte sich über ihren Unglauben»
P. Joaquim PETIT Llimona, L.C. (Barcelona, Spanien)Heute hilft uns die Liturgie, die Gefühle des Herzens Jesu zu entdecken: „Und er wunderte sich über ihren Unglauben“ (Mk 6,6). Der mangelnde Glaube der Landsleute des Meisters und dessen Reaktion müssen die Jünger schwer beeindruckt haben. Normalerweise hätte alles anders verlaufen sollen. Sie kamen in den Ort, wo sie so viele Jahre gelebt hatten, und wo die Leute von seinen Werken gehört hatten. Logischerweise hätten seine Landsleute ihn voller Glaubensfreude empfangen sollen, eher bereit als andere, seiner Lehre zuzuhören. Das Gegenteil jedoch stellte sich heraus: „Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab“ (Mk 6,3).
Die Verwunderung Jesu über die Haltung seiner Landsleute lässt uns tief in sein Herz hineinblicken. Jesus hat Vertrauen zu den Menschen und erhofft von ihnen eine vertrauensvolle Antwort. Eine Ablehnung kann ihm nicht gleichgültig sein, denn sein Herz will sich hingeben, will unser Heil.
Der Heilige Bernhard formuliert dies folgendermaßen: „Es kam der Sohn Gottes und wirkte dermaßen Wunder in der Welt, dass Er uns von allem Weltlichen Abstand nehmen ließ, damit wir seine Wunder ohne Ende betrachten und loben können. Er hat unserem Geist unendliche Horizonte eröffnet, uns einen Fluss voller Ideen überlassen, den wir zu überqueren nicht imstande sind. Sollte je jemand verstehen können, wieso Jesus, die höchste Majestät, für uns sein Leben hingebe wollte, wieso Er diente damit wir herrschen, wieso Er heimatlos wurde damit wir zur himmlischen Heimat finden, wieso Er sich zum äußersten erniedrigte, um uns über alles zu erheben?“
Denken wir einmal darüber nach, wie sich das Leben der Nazarener gewandelt hätte, falls sie sich in Glauben dem Herrn zugewandt hätten. Lasst uns demnach täglich wie die Jünger beten: „Herr, stärke unseren Glauben“ (Lk 17,5), damit wir uns immer mehr seinem liebevollen Handeln öffnen.
Gedanken zum Evangelium des Tages
„Der Sohn Gottes kam und tat solche Wunder in der Welt, dass er unseren Verstand allem Weltlichen entriss, damit wir darüber nachdenken und nie aufhören, seine Wunder zu betrachten” (Hl. Bernhard)
„Maria war nicht schockiert über ihren Sohn: Ihre Verwunderung über ihn ist voller Glauben, voller Liebe und Freude, ihn so menschlich und zugleich so göttlich zu sehen” (Benedikt XVI.)
„(…) Der, den sie durch den Heiligen Geist als Menschen empfangen hat und der dem Fleische nach wirklich ihr Sohn geworden ist, ist ja kein anderer als der ewige Sohn des Vaters (…)” (Katechismus der katholischen Kirche, Nr. 495)