Ein Team von 200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
Betrachtung des heutigen Evangeliums
Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)
«Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen...»
P. Julio César RAMOS González SDB (Mendoza, Argentinien)Heute führt uns Jesus – an Hand des Matthäus – hinein in die Geheimnisse des Reichs, und zwar mit Hilfe eines Gleichnisses, dieser literarischen Form mit ihrer typischen Eigendynamik.
Der Samen ist das verkündete Wort, und Jesus selbst ist der Sämann. Er versucht ja nicht, aufs bessere Land zu sähen, um die bessere Ernte zu erlangen. Er kam, „damit alle das Leben haben, und es in Fülle haben“ (Jo 10,10). Deswegen streut er unentwegt aus vollen Händen, mal „auf den Weg“ (Mt 13,4), mal „auf felsigen Boden“ (Mt 13,5), mal „mitten unter die Dornen“ (Mt 13,7), und schließlich „in gute Erde“ (Mt, 13,8).
Auf diese Art und Weise erbringt die großzügig ausgesäte Saat soviel Ertrag, als die „Bodenbeschaffenheit“ es zulässt. Das Zweite Vatikanische Konzil sagt: „Das Wort Gottes gleicht dem ausgesäten Saat: diejenige, die es in Glauben aufnehmen und zur kleinen Herde Christi gehören, haben das Reich Gottes aufgenommen; dieser Samen geht aus eigener Kraft auf und wächst bis zur Zeit der Ernte“ (Lumen Gentium, Nr 5)
„Die es in Glauben aufnehmen“, sagt das Konzil. Wir haben uns daran gewöhnt, das Wort Gottes zu hören, es zu lesen, es zu betrachten. Je nach Tiefe des Glaubens, mit dem wir es aufnehmen, wird es Frucht bringen. Obwohl die Früchte gewissermaßen bereits in der Lebenskraft ihres Samens enthalten sind, so steht es doch in unserer Verantwortung, dem Wort Gottes genau zuzuhören. Deswegen sagt Jesus: „Wer Ohren hat, der höre“ (Mt 13,9).
Beten wir heute zum Herrn mit den Worten des Propheten: „Fanden sich Worte von dir, so verschlang ich sie; dein Wort wurde mir zum Glück und zur Freude meines Herzens; denn dein Name ist über mir ausgerufen, Herr, Gott der Heerscharen“ (Jer 15,16).
Gedanken zum Evangelium des Tages
„Auch heute wirft der göttliche Sämann den Samen aus. Er fordert uns auf, die göttliche Botschaft durch Lehre und Beispiel überallhin zu tragen“ (Hl. Josefmaria)
„Der Herr streut den Samen des Wortes Gottes großzügig und unentgeltlich aus. Der Sämann lässt sich nicht entmutigen. Er weiß, dass es einem Teil der Saat bestimmt ist, auf ‚guten Boden‘ zu fallen, nämlich in glühende Herzen, die das Wort bereitwillig aufnehmen zum Wohl vieler Menschen“ (Benedikt XVI.)
„Die Gleichnisse halten dem Menschen gewissermaßen einen Spiegel vor, der ihn erkennen lässt: Nimmt er das Wort auf wie ein harter Boden oder wie die gute Erde? Was tut er mit den Talenten, die er erhalten hat? Jesus und die Gegenwart des Reiches auf Erden sind die Sinnmitte der Gleichnisse (...)” (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 546)