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Betrachtung des heutigen Evangeliums

Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)

Sonntag der 22. Woche im Jahreskreis (A)
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Evangeliumstext (Mt 16,21-27): In jenen Tagen begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären, er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten vieles erleiden; er werde getötet werden, aber am dritten Tag werde er auferstehen. Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe; er sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht geschehen! Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.

Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen? Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen.

Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.

Rev. D. Antoni CAROL i Hostench (Sant Cugat del Vallès, Barcelona, Spanien)

Heute betrachten wir Petrus- eine sinnbildliche Gestalt, ein großes Zeugnis und Meister des Glaubens- auch als Mensch mit Fleisch und Blut, mit Tugenden und Schwächen, wie jeder von uns. Wir verdanken es den Evangelisten, dass sie uns die Persönlichkeit der ersten Nachfoger Jesu so realistisch dargestellt haben. Petrus, der ein hervorragendes Glaubensbekenntnis ablegt- wie wir es im Evangelium vom XXI. Sonntag sehen-und ein großes Lob von seiten Jesu bekommt und das Versprechen der höchsten kirchlichen Macht (vgl. Mt 16,16-19), erhält von Jesus auch eine ernste Mahnung. Auf dem Weg des Glaubens muss er noch eine Menge lernen: «Verschwinde aus meinen Augen, Satan, du machst mich straucheln; du denkst wie die Menschen und nicht wie Gott» (Mt 16,23).

Die Mahnung Jesu an Petrus ist ein guter Anlass für uns, unser Gewissen hinsichtlich unseres Christseins zu erforschen. Sind wir wirklich der Lehre Jesu Christi treu, sodass wir wirklich so denken wie Gott, oder passen wir uns eher der Denkweise und den Kriterien dieser Welt an? Im Laufe der Geschichte sind wir Kinder der Kirche der Versuchung anheimgefallen, zu denken wie die Welt, uns auf die materiellen Reichtümer zu stützen, eifrig nach politischer Macht oder sozialem Prestige zu streben. Manchmal bewegen uns die weltlichen Interessen mehr als der Geist des Evangeliums. Angesichts dieser Tatsachen wird wieder die Frage aufgeworfen: «Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber in seinem Leben scheitert?» (Mt 16,26).

Nachdem die Dinge klargestellt sind, zeigt uns Jesus, was es heißt, so zu denken wie Gott: Lieben, mit allem was es bedeutet an Verzicht zum Wohle des Nächsten. Deshalb führt die Nachfolge Christi über das Kreuz. Es ist eine innige Nachfolge, denn «in der Gegenwart eines so guten Freundes und Meisters wie Jesus Christus, der im Leiden vorangegangen ist, kann man alles erdulden. Er hilft und ermuntert uns, versagt nie, ist ein wahrer Freund» (Hl. Therese von Ávila). Und…, wenn das Kreuz Zeichen einer echten Liebe ist, dann wandelt es sich in Licht und Zeichen der Erlösung.