Ein Team von 200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
Betrachtung des heutigen Evangeliums
Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)
»Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten. Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen. Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.»
«Selig, ihr Armen (…) weh euch, die ihr reich seid»
Rev. D. Joaquim MESEGUER García (Rubí, Barcelona, Spanien)Heute zeigt uns Jesus, wo die wahrhaftige Glückseligkeit liegt. Im Lukasevangelium werden die Seligkeiten begleitet von gewissen Klagen über jene, welche die Heilsbotschaft nicht anerkennen, sondern sich in Selbstzufriedenheit und Egoismus einschließen. Mit den Seligkeiten und Klagen wendet Jesus die Lehre von den zwei Wegen an: dem Weg des Lebens und dem Weg des Todes. Eine dritte – neutrale – Möglichkeit gibt es nicht: wer sich nicht dem Leben zuwendet, ist auf dem Weg zum Tode; wer nicht dem Licht folgt, bleibt in der Finsternis.
„Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes“ (Lk 6,20). Diese Seligkeit ist die Grundlage aller übrigen, denn wer arm ist, wird fähig sein, das Reich Gottes wie ein Geschenk zu empfangen. Wer arm ist, wird erkennen, wonach man zu hungern und zu dürsten hat: nicht nach materiellen Gütern, sondern nach dem Wort Gottes; nicht nach Macht, sondern nach Gerechtigkeit und Liebe. Wer arm ist, wird weinen können angesichts des Leidens der Welt. Wer arm ist, wird sehen, dass sein ganzer Reichtum Gott ist und dass er darum Verständnislosigkeit und Verfolgung durch die Welt erleiden wird.
„Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten“ (Lk 6,24). Diese Wehklage ist gleichfalls die Grundlage aller folgenden, denn wer reich und selbstzufrieden ist, wer seinen Reichtum nicht in den Dienst der anderen stellt, schließt sich in seinem Egoismus ein und bewirkt sein eigenes Unheil. Möge Gott uns befreien von der Gier nach Reichtum, dem Streben, den Versuchungen der Welt nachzulaufen und unser Herz an materielle Güter zu hängen; möge Gott nicht zulassen, dass wir Befriedigung finden an Lob und Schmeicheleien der Menschen, denn das würde bedeuten, unser Herz dem Glanz der Welt und nicht der Herrlichkeit Jesu Christi zu weihen. Es wird nützlich sein, uns daran zu erinnern, was der Hl. Basilius sagt: „Wer seinen Nächsten liebt, wie sich selbst, häuft keine unnötigen Dinge an, die unentbehrlich für andere sein können“