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Betrachtung des heutigen Evangeliums

Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)

Sonntag der 25. Woche im Jahreskreis (A)
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Evangeliumstext (Mt 20,1-16): In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen sein Haus verließ, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Markt und sah andere dastehen, die keine Arbeit hatten. Er sagte zu ihnen: geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. Und sie gingen.

Um die sechste Stunde und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder auf den Markt und machte es ebenso. Als er um die elfte Stunde noch einmal hinging, traf er wieder einige, dir dort herumstanden. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum? Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg!

Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen von den letzten, bis hin zu den ersten. Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. Als dann die ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar. Da begannen sie, über den Gutsherrn zu murren, und sagten: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt; wir aber haben den ganzen Tag über die Last der Arbeit und die Hitze ertragen. Da erwiderte er einem von ihnen: Mein Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? Nimm dein Geld und geh! Ich will dem letzten ebenso viel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich zu anderen gütig bin? So werden die Letzten die Ersten sein.

« (...) Oder bist du neidisch, weil ich zu anderen gütig bin?»

Rev. D. Jaume GONZÁLEZ i Padrós (Barcelona, Spanien)

Heute fährt der Evangelist fort, das Gottesreich zu beschreiben gemäß der Lehre Jesu, so wie es in den letzten Sonntagen des Sommers in unseren eucharistischen Versammlungen verkündet worden ist.

Im Grunde des heutigen Berichts steht der Weinberg, prophetisches Bild des Volkes Israel im Ersten Testament, und jetzt im neuen Gottesvolk, das aus der geöffneten Seite Jesu am Kreuz hervorgegangen ist. Es geht um die Frage: Zu diesem Volke zu gehören geschieht durch einen persönlichen Ruf an jeden: «Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt» (Joh 15,16), und ist bewegt vom großzügigen Willen des Vaters im Himmel, diesen Ruf zur Erlösung allen Menschen zu verkünden.

In diesem Gleichnis fällt der Protest der Arbeiter der ersten Stunde auf. Sie sind das Ebenbild des älteren Bruders des Gleichnisses vom verlorenen Sohn, die ihre Arbeit für das Reich Gottes (die Arbeit im Weinberg) als schwere Last erleben («wir haben die Last des Tages und die Hitze ertragen» (Mt 20,12) und nicht wie ein Privileg, das Gott ihnen zukommen lässt; sie arbeiten nicht mit der Freude des Sohnes, sondern mit der schlechten Laune der Diener.

Für sie ist der Glaube etwas, das einengt und unterjocht, und insgeheim sind sie neidisch auf die, die „drauflos leben”, da sie das christliche Gewissen als Bremse empfinden und nicht wie Flügel, die dem menschlichen Leben göttlichen Flug verleihen. Sie meinen, dass es besser sei, geistlich unbeschäftigt zu bleiben, als im Licht des Wortes Gottes zu leben. Sie sind überzeugt davon, dass ihnen die Erlösung zusteht und verteidigen sie eifersüchtig. Ihre Kleingeistigkeit steht im grellen Gegensatz zur Großzügigkeit des Vaters, der «will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen» (1Tim 2,4), und deshalb in seinen Weinberg ruft, und «der gut ist zu allen und mit Zärtlichkeit alles liebt, was er geschaffen hat» (Sal 144,9).

Gedanken zum Evangelium des Tages

  • „Lasst uns laufen, lasst uns weitermachen, wir sind unterwegs; möge die glückliche Sicherheit vergangener Dinge uns nicht weniger fleißig machen für die, die wir noch nicht erreicht haben" (Heiliger Augustinus)

  • „Der Dialog ist unsere Methode, nicht aus raffinierter Strategie, sondern aus Treue zu dem, der nie müde wird, immer wieder die Plätze der Menschen zu durchschreiten bis zur elften Stunde, um sie liebevoll einzuladen.“ (Franziskus)

  • „Die Liebe zu den Armen ist mit der ungezügelten Liebe zum Reichtum oder mit dessen egoistischem Gebrauch unvereinbar" (Katechismus der katholischen Kirche, Nr. 2445)