Ein Team von 200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
Betrachtung des heutigen Evangeliums
Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)
Sie kamen nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr unterwegs gesprochen? Sie schwiegen, denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von ihnen der Größte sei. Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein. Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen: Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.
«Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen»
Rev. D. Pedro-José YNARAJA i Díaz (El Montanyà, Barcelona, Spanien)Heute berichtet uns das Evangelium, dass Jesus mit seinen Jüngern durch eine große Talebene wanderte, die Dörfer umgehend. Um sich kennenzulernen ist nichts besser, als in Gesellschaft zu gehen oder zu reisen, womit leicht ein Vertrauensverhältnis entstehen kann. Und Vertrauen bedeutet Liebe mitzuteilen. Die Liebe lässt uns staunend das Geheimnis entdecken, das das menschliche Herz in seinem Innersten verbirgt. Mit Ergriffenheit bekennt der Meister seinen Jüngern das Geheimnis, das in seinem Inneren nagt. Manchmal ist es wie eine geheime Freude; doch ein andermal, wenn er daran denkt, empfindet er Angst; meistens weiß er, dass sie ihn nicht verstehen werden. Aber sie sind seine Freunde, alles, was er vom Vater erhalten hat, muss er ihnen mitteilen, was er auch bis jetzt getan hat. Sie verstehen ihn nicht, aber sie empfinden die Bewegtheit, mit der er zu ihnen spricht, die Achtung ausdrückt, obwohl sie so unbedeutend sind, und die ein Beweis dafür ist, dass er mit ihnen rechnet, dass seine Aufgabe in Erfüllung geht. Er wird ausgeliefert werden, man wird ihn töten, doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen (vgl. Mk 9,31).
Tod und Auferstehung. Für einige sind es rätselhafte Begriffe, für andere unannehmbare Aussagen. Er ist gekommen, dies zu offenbaren, zu verkünden, dass der Menschheit ein übergroßes Glück beschieden wird, auch wenn der Freund, der große Bruder, der Sohn des Vaters, grausames Leid durchstehen muss, um das zu erreichen. Aber, oh trauriger Widersinn! Während er diese innere Tragödie durchlebt, diskutieren sie darüber, wer von ihnen am Ende der Laufbahn in seinem Reich die höchste Stelle auf dem Siegerpodium einnehmen wird. Handeln wir etwa anders? Wer frei von Ehrgeiz ist, der werfe den ersten Stein.
Jesus verkündet neue Werte. Es ist nicht wichtig zu triumphieren, sondern zu dienen; das beweist er am erhabensten Tag seines evangelischen Wirkens, als er ihnen die Füße wäscht. Die Größe besteht nicht im Wissen des Gelehrten, sondern in der Treuherzigkeit der Kinder. «Auch wenn du die ganze Bibel auswendig wüßtest und kenntest die Lehren aller Filosophen, was nützte dir das alles, wenn du nicht die Liebe und die Gnade Gottes hättest?» (Thomas Kempis). Wenn wir den Gelehrten begrüßen, befriedigen wir unsere Eitelkeit, wenn wir das Kindchen umarmen, drücken wir Gott fest und werden von ihm angesteckt und vergöttlicht.
Gedanken zum Evangelium des Tages
„Wir erleiden die letzten Qualen und freuen uns zu sterben, weil wir glauben, dass Gott uns durch seinen Christus auferstehen und uns unverweslich und unsterblich machen wird“ (Heiliger Märtyrer Justin)
„Auf diese Lehre des Herrn [Ankündigung seines Leidens] folgt immer der Widerstand der Jünger. Jesus korrigiert uns: Der Aufstieg zu Gott geschieht gerade im Abstieg des demütigen Dienens, im Abstieg der Liebe“ (Benedikt XVI.)
„Für den Christen bedeutet Christus zu dienen „König sein" (LG 36) - vor allem „in den Armen und Leidenden", in denen die Kirche „das Bild ihres armen und leidenden Gründers erkennt" (LG 8). Das Volk Gottes wahrt seine „königliche Würde" dadurch, daß es der Berufung nachlebt, mit Christus zu dienen" (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 786)