Ein Team von 200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
Betrachtung des heutigen Evangeliums
Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)
Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich gleich hin, und schreib „fünfzig“. Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, und schreib „achtzig“.
Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes. Ich sage euch: Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es mit euch zu Ende geht. Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen unrecht tut, der tut es auch bei den großen. Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer wahres Eigentum geben? Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.
«Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon»
Rev. D. Joan MARQUÉS i Suriñach (Vilamarí, Girona, Spanien)Heute stellt uns das Evangelium die Gestalt des untreuen Verwalters vor: einen Mann, der seine Stellung ausnutzt, um seinen Herrn auszubeuten. Er war ein einfacher Verwalter, aber er handelte, als sei er der Herr. Wir sollten uns Folgendes klar machen:
1) Die materiellen Dinge sind gut, denn sie kommen aus Gottes Händen. Deswegen sollten wir sie schätzen.
2) Aber wir sollten sie nicht “anbeten” als wären sie Gott und das letztendliche Ziel unseres Daseins; wir sollten losgelöst sein von ihnen. Die Reichtümer sind da, um Gott und unseren Mitmenschen zu dienen; sie sind nicht dazu da, um Gott aus unserem Herzen und unseren Werken zu verdrängen: “Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen” (Lk 16,13).
3) Wir sind nicht die Herren unserer materiellen Güter, sondern nur ihre Verwalter; deswegen genügt es nicht sie nur zu verwahren, sondern wir müssen innerhalb unserer Möglichkeiten aufs höchste produktiv sein. Das sagt uns schon ganz deutlich das Gleichnis von den Talenten (Mt 25,14-30).
4) Wir dürfen nicht in die Habgier verfallen; wir müssen Großherzigkeit pflegen, was eine christliche Tugend ist die wir alle üben müssen, die Reichen und die Armen, ein jeder gemäß seinen Umständen. Wir müssen den Anderen geben!
Und wenn ich schon genug besitze, um meine persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen? Ja, auch dann musst du dich bemühen, sie anzureichern, damit du mehr abgeben kannst (Pfarrei, Diözese, Apostolat). Denke an die Worte des Hl. Ambrosius: “Du gibst nicht einen Teil deines Besitzes an den Armen; was du ihm gibst, gehört ihm schon. Denn was gegeben ist zum Nutzen für alle, das hast du dir angeeignet. Die Erde ist für alle da, nicht nur für die Reichen.”
Bist du ein Egoist, der nur darauf bedacht ist für sich materielle Güter anzusammeln wie der Verwalter des Evangeliums, zu lügen, rauben, geizig und hartherzig zu sein, dass dich die Bedürfnisse Anderer nicht bewegen? Denkst du nicht ab und zu an die Worte des Hl.Paulus:”Einen freudigen Geber hat Gott gern”? (2. Kor 9,7)
Sei großzügig!
Gedanken zum Evangelium des Tages
„Ich habe keine andere Art dir meine Liebe zu zeigen, als Blumen zu streuen, das heisst kein noch so kleines Opfer auszulassen, nicht einen Blick, nicht ein Wort, die kleinsten Dinge nutzen und sie aus Liebe tun» (Die Heilige Teresa von Lisieux)
„Das Geld ist nicht als solches ‘ungerecht’, aber mehr als alles andere kann es den Menschen in einem blinden Egoismus einsperren.» (Benedikt XVI)
„‘Sie hatten alles gemeinsam’ (Apg 4,32): „Nichts besitzt der wahre Christ, was er nicht mit für ein Gemeingut aller zu halten hat; darum sollen die Christen stets bereit sein, die Not der Bedürftigen zu lindern". Der Christ ist ein Verwalter der Güter des Herr„ (Katechismus der Katholischen Kirche, nº 952)