Ein Team von 200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
Betrachtung des heutigen Evangeliums
Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)
In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand weiß, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand weiß, wer der Vater ist, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.
Jesus wandte sich an die Jünger und sagte zu ihnen allein: Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht. Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.
«...rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde»
Rev. D. Josep VALL i Mundó (Barcelona, Spanien)Heute erzählt der Evangelist Lukas die Begebenheit, aus der die Dankbarkeit Jesu gegenüber seinem Vater erfolgt – Dankbarkeit für die Wohltaten, die Gott Vater der Menschheit erwiesen hat. Jesus dankt für die Offenbarung, die den Demütigen vom Herzen, den Kleinen im Reich Gottes gewährt wird. Jesus freut sich, wenn er sieht, dass diese Kleinen das annehmen, verstehen und in die Tat umsetzen, was Gott durch Ihn zu erkennen gibt. Bei anderen Gelegenheiten wird Jesus in vertraulicher Zwiesprache mit dem Vater Ihm auch danken, weil Er Ihn, Seinen Sohn, immer erhört. Jesus lobt den aussätzigen Samariter, der, nachdem Jesus ihn und weitere neun Kranke vom Aussatz geheilt hatte, als Einziger zu Jesus zurückkehrt, um ihm für die erhaltene Wohltat zu danken.
Der heilige Augustinus schreibt: «Was können wir Besseres und Vortreffliches in dem Herzen haben, mit dem Mund aussprechen, und mit der Feder schreiben, als „Gott sei Dank“? Nichts ist kürzer auszusprechen, nichts fröhlicher zu hören, nichts süßer zu verstehen, nichts nützlicher zu tun, als was die drei Worte bezeichnen.» So sollen wir gegenüber Gott und dem Nächsten immer handeln: Uns bedanken, auch für die uns unbekannten Gaben, so schrieb der heilige Josefmaria Escrivá. Dankbarkeit gegenüber den Eltern, den Freunden, den Lehrern, den Kollegen. Dankbarkeit gegenüber denen, die uns helfen, uns anspornen, uns unterstützen. Und natürlich auch Dankbarkeit gegenüber unserer Mutter, der Kirche.
Die Dankbarkeit ist keine oft “gebrauchte” oder übliche Tugend. Und dennoch ist sie eine der Tugenden, die man mit mehr Freude erfährt. Wir müssen zugeben, sie zu leben ist manchmal nicht einfach. Die Heilige Theresa von Avila sagte: „Es muss wohl natürliche Veranlagung sein, denn schon mit einer Sardine, die man mir schenkt, kann man mich bestechen.“ Die Heiligen haben immer so gehandelt. Und sie taten es auf drei verschiedenen Weisen, wie der heilige Thomas von Aquin ausdrückte: erstens, durch die innere Anerkennung der empfangenen Güter; zweitens, durch äußeren Lobpreis Gottes mit Worten; und drittens indem sie versucht haben, dem Wohltäter mit Taten zu belohnen, entsprechend der eigenen Möglichkeiten.