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Betrachtung des heutigen Evangeliums

Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)

27. Sonntag im Jahreskreis (C)
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Evangeliumstext (Lk 17,5-10): In jener Zeit baten die Apostel den Herrn: Stärke unseren Glauben! Der Herr erwiderte: Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden, und verpflanz dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen.

Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz zum Essen? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich, und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen und trinken. Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.

“Wir sind unnütze Sklaven“

Rev. D. Javier BAUSILI Morenza (Sant Cugat del Vallès, Barcelona, Spanien)

Heute wird uns ein Evangelium präsentiert, das aus zwei scheinbar unzusammenhängenden Teilen besteht. Was hat Glaube mit Dienen zu tun? Ohne es zu merken, reduzieren wir den Glauben ständig nur auf Anschaungen und Ideen und schieben ihn einfach zur Seite, indem wir meinen, es reicht, nur an Gott zu glauben. Und wir vergessen die persönliche Beziehung!

Man kann nicht einfach nur an Gott glauben. Es ist keine bloße Idee, sondern eine lebendige, persönliche Beziehung, die alles verändert; dann sieht die Sache schon ganz anders aus. Glaube bedeutet nämlich auch, das Evangelium zu leben. Und das Evangelium zu leben, sich mit dem Herrn zusammenzutun, das macht uns zu Dienern, zu Dienern des Reiches, wie Papst Leo XIV. es ausdrückt: „An erster Stelle steht also die Beziehung zum Herrn, den Dialog mit ihm zu pflegen. Dann wird er uns in seine Arbeiter verwandeln und uns in die Welt hinaussenden als Zeugen seines Reiches.”
So verstehen wir, warum der Herr seine Lehre auf diese Weise abschließt. Wenn das Herz von der Liebe des Herrn erfüllt ist und der Glaube wirklich gelebt wird, ihn bekannt zu machen, ist das Mindeste, was wir tun können (vgl. Lk 17,10). So zu leben, wie er es uns anbietet, ist keine Art, für das zu bezahlen, was wir empfangen haben, denn das ist von unschätzbarem Wert; so zu leben, wie er es uns anbietet, ist die ganz natürliche Dynamik des liebenden Herzens. „Er begleitet mich mit seinem Geist, erleuchtet mich und macht mich zu einem Werkzeug seiner Liebe für die anderen, für die Gesellschaft und die Welt” (Papst Leo XIV.).

Und das ist unsere Aufgabe als Christen: Licht in der Welt zu sein und dieses Geschenk, das wir erhalten haben, leuchten zu lassen. Durch unser Wirken und unsere Worte, jederzeit und überall (vgl. 2 Tim 4,2). Dies ist möglich, nicht durch konkrete Taten, sondern weil unser ganzes Leben zu einem lebendigen Zeugnis der Liebe wird, das die Welt erlöst hat. – „Herr, stärke unseren Glauben” (Lk 17,5), und dann werden wir deine Diener sein.

Gedanken zum Evangelium des Tages

  • «Der Herr vergleicht den perfekten Glauben mit einem Senfkorn, denn sein Aussehen ist bescheiden, aber in seinem Inneren brennt es.» (Der Heilige Beda der Ehrwürdige)

  • «Wer fest in seinem Glauben eingebettet ist, wer vollstes Vertrauen in Gott hat und in der Kirche lebt, ist fähig die aussergewöhnliche Kraft des Evangeliums in sich zu tragen.» (Benedikt XVI)

  • «Das Heil kommt von Gott allein, aber weil wir das Leben des Glaubens durch die Kirche empfangen, ist sie unsere Mutter: ,,Wir glauben die Kirche als die Mutter unserer Wiedergeburt, und nicht an die Kirche, als ob sie die Urheberin unseres Heils wäre" (Faustus v. Riez). Als unsere Mutter ist sie auch unsere Erzieherin im Glauben.» (Katechismus der Katholischen Kirche, nº 169)

Andere Kommentare

«Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan ... »

Rev. D. Josep VALL i Mundó (Barcelona, Spanien)

Heute erinnert uns Jesus im Evangelium erneut an den Geist der Dienstbarkeit. Dazu hilft die Betrachtung des Menschgewordenen Wortes – des Knechtes Jahwes beim Propheten Isaias – der „sich entäußerte und zum Sklaven wurde“ (Phil 2,2-7). Christus selbst wirft die Frage auf: „wer ist größer: der bei Tisch sitzt, oder der bedient?“ (Lk 22,27), denn „der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele“ (Mt 20,28). Beim Letzten Abendmahl gab Jesus ein konkretes Beispiel vom „Dienst“ indem er, gleich ein Sklave, den Aposteln die Füße wusch. Mit dieser Geste wollte er klarstellen, dass seine Jünger dienen, und einander als Brüder und Schwestern lieben sollten, so wie in der Parabel des Barmherzigen Samariters dargestellt.

Das ganze christliche Leben müssen wir im Geist des Dienstes gestalten, ohne uns einzubilden, dabei etwas Außergewöhnliches zu tun. Das Familienleben, das Geschäftsleben, das ganze Gemeinwesen sollten von diesem Geist geprägt sein. Der Heilige Josemaria hat es einmal so formuliert: „Nur dienen dient zu etwas“. Damit wollte er sagen: um nützlich zu sein, sollte man großzügig sein Leben in Dienstbarkeit führen, ohne menschlicher Ehre oder Applaus hinterherzulaufen.

In der römischen Antike hieß es: „nolentes quaerimos“, was bedeutet: „für den Staatsdienst brauchen wir Leute ohne eigene Ambitionen, Leute, die nicht glänzen wollen“. Das ist auch die richtige Haltung der guten Hirten, die der Kirche im Geist Jesu Christi dienen wollen.

Der Heilige Augustinus umschreibt den kirchlichen Dienst mit diesen Worten: „Non tam praeesse quam prodesse“, was soviel heißt wie: nicht mit Autorität oder Überheblichkeit auftreten, sondern in demütiger Dienstbarkeit zum Wohl aller.