Ein Team von 200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
Betrachtung des heutigen Evangeliums
Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)
Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen:« Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein Haus ums andere stürzt ein. Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe. Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen.
Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute. Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. Ein unreiner Geist, der einen Menschen verlassen hat, wandert durch die Wüste und sucht einen Ort, wo er bleiben kann. Wenn er keinen findet, sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe. Und wenn er es bei seiner Rückkehr sauber und geschmückt antrifft, dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. So wird es mit diesem Menschen am Ende schlimmer werden als vorher.»
«Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus»
Rev. D. Josep PAUSAS i Mas (Sant Feliu de Llobregat, Spanien)Heute werden wir davon überrascht, wie Jesus lächerlicherweise „angeklagt“ wird, Dämonen mit „Beelzebul, dem Anführer der Dämonen“ auszutreiben (Lk 11,15). Es fällt schwer, sich eine größere Wohltat vorzustellen - das Fernhalten der Seelen vom Teufel, dem Anstifter alles Bösen - und gleichzeitig diese schwerwiegende Anklage anzuhören - dass dies gerade durch die Macht des Teufels selbst geschieht. Es ist wirklich eine haltlose Anschuldigung, die von viel Blindheit und Neid der Ankläger des Herrn geprägt ist. Auch heute reißen wir, ohne es zu merken, das Recht der Anderen auf eine abweichende Meinung, auf Anderssein und ihre eigenen gegensätzlichen, sogar unserem Willen entgegengesetzten Positionen mit der Wurzel aus.
Wer in politischen, kulturellen oder ideologischen Dogmen eingesperrt lebt, verachtet leicht alles, was abweicht, verhöhnt dessen Projekt und spricht ihm jegliche Kompetenz oder sogar Ehrlichkeit ab. An dieser Stelle wird der politische oder ideologische Gegner zum persönlichen Feind. Die Konfrontation degradiert zur Beleidigung und Aggressivität. Das Klima von Intoleranz und gegenseitigem gewalttätigem Ausschluss kann uns dann sogar in Versuchung führen, den, der sich uns als Feind darstellt, zu beseitigen.
In einem solchen Klima fällt es leicht, Attentate gegen Menschen zu rechtfertigen, selbst Morde, wenn der Tote keiner der Unsrigen ist. Wie viele Menschen leiden heute unter dieser Atmosphäre der Intoleranz und gegenseitigen Ablehnung, die häufig in den öffentlichen Einrichtungen, am Arbeitsplatz, in Versammlungen und politischen Konfrontationen zu spüren ist!
Wir müssen alle mithelfen, um Bedingungen und ein Klima der Toleranz, des gegenseitigen Respekts und der aufrichtigen Konfrontation zu schaffen, in dem es möglich wird, Wege des Dialogs zu finden. Und wir Christen dürfen nicht unsere eigenen Positionen fälschlich verhärten und erhöhen, indem wir Gott manipulieren und ihn mit unserer eigenen Einstellung identifizieren. Wir müssen diesem Jesus folgen, der seine Jünger, als sie verbieten lassen wollten, dass andere die Dämonen in seinem Namen austreiben, mit folgenden Worten zurechtwies: „Hindert ihn nicht. Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch“ (Lk 9,50). „Der Chor unzähliger Hirten wird zusammengefasst im Körper eines einzigen Hirten“ (Hl. Augustinus).