Ein Team von 200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
Betrachtung des heutigen Evangeliums
Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)
«Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer»
P. Raimondo M. SORGIA Mannai OP (San Domenico di Fiesole, Florencia, )Heute lädt uns der Herr ein, über eine Sorte schlechten Sauerteig nachzudenken, der das Brot nicht gärt, sondern nur aufbläht und ungebacken und ohne Nährwert lässt: «Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer» (Lk 12,1). Von Heuchelei ist die Rede, vom guten Anschein, eine Maske aus bunten und hübschen Tüchern, hinter denen sich aber Laster und moralische Verworfenheit, geistige Fäulnis und Mikroben verbergen, die unser Denken, und folglich unsere Existenz, verschmutzen.
Deshalb warnt uns Jesus vor denen, die die Moral für sich gepachtet haben und mit schlechten Beispielen und eloquenten Worten, die nichts anderes als Lügen sind, ihre Umgebung infizieren. In diesem Zusammenhang sei an einen Journalisten erinnert, der auch Philosophie unterrichtete und mit einem tadellosen Stil schrieb. Dieser wollte die Haltung de Katholischen Kirche zur sogenannten gleichgeschlechtlichen „Ehe“ thematisieren. Leichtfertig und mit offenkundigen Falschheiten versuchte er den Argumenten zu widersprechen, die vom kirchlichen Magisterium in einem neulich veröffentlichten Dokument dargelegt wurden. Hier haben wir einen Pharisäer unserer Tage: Zuerst bekennt er sich als getaufter und gläubiger Christ, dann distanziert er sich geschickt vom Denken der Kirche und vom Geiste Christi, und möchte bei den Gläubigen den Anschein erwecken, einer der ihren zu sein, der mit gutem Beispiel vorangeht.
Themawechsel: Der Meisterermahnt uns, zwischen Furcht und Furcht zu unterscheiden: «Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, euch aber sonst nichts tun können» (Lk 12,4). Es handelt sich um jene, die die christliche Idee verfolgen und die Gläubigen bei der „Menschenjagd“ scharenweise oder bei Gelegenheit einzelne Zeugen Jesus Christi töten.
Eine vollkommen andere und wohlbegründete Angst ist die Furcht, den Körper und die Seele zu verlieren, und dies ist in Gottes Hand; dabei geht es nicht darum, dass die Seele stirbt (dies wäre eine Erlösung für den Sünder), sondern dass sie unendliche Qualen erleidet, die „tödlich“ genannt werden können. «Wenn du dich hier für ein gutes Leben entscheidest, bleiben dir die ewigen Qualen erspart. Da du dich hier nicht für das Nichtsterben entscheiden kannst, entscheide dich zu Lebzeiten für das ewige Leben» (Augustinus von Hippo).