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Betrachtung des heutigen Evangeliums

Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)

Sonntag der 31. Woche im Jahreskreis (A)
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Evangeliumstext (Mt 23,1-12): In jener Zeit wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sprach: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich grüßen und von den Leuten Rabbi - Meister - nennen.

Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

«Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden»

Rev. D. Antoni CAROL i Hostench (Sant Cugat del Vallès, Barcelona, Spanien)

Heute macht uns der Herr ein Bildnis der Persönlichkeiten von Israel (die Pharisäer, die Schriftgelehrten...) Diese leben in einer Scheinwelt: „Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen“(Matth 23, 5). Es fehlt ihnen der innere Zusammenhang, denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen“ (Matth 23,3), sie machen sich selbst Sklaven des eigenen Selbstbetruges, indem sie nur die Anerkennung oder die Bewunderung der Menschen anstreben. Ihr Befinden hängt davon ab. Sie selbst sind nur peinlich aufgrund ihrer Eitelkeit, ihres absurden Stolzes und ihrer Torheit.

Seit den Anfängen der Menschheit bleibt uns noch immer die ständige Versuchung; die alte Schlange flüstert in unser Ohr:” Gott weiß viel mehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse”. (Gn 3,5). Und wir fallen immer wieder darauf rein, wir lassen uns “Rabbi”, “Vater”, “Lehrmeister” nennen, und mit so vielen anderen pompösen Bezeichnungen. Häufig wollen wir einen Platz einnehmen, der uns nicht zusteht. Das ist eine heuchlerische Haltung.

Die Jünger Jesu sollen nicht so handeln, vielmehr im Gegenteil: “Der Größte von euch soll euer Diener sein.” (Matth 23,11). Und da wir einen einzigen Vater haben, sind wir alle Brüder und Geschwister. Wie immer macht uns das Evangelium klar, dass wir die Vertikaldimension (Vater) von der Horizontaldimension (wir) nicht trennen können; oder wie es am vergangenen Sonntag hiess: ” Er antwortete ihm: “Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben… (…). Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst”. (Matth 22,37.39).

Der ganze Wortgottesdienst dieses Sonntags ist von Innigkeit und von dem Anspruch auf Kindschaft und Brüderlichkeit geprägt. Leicht erklingen in unseren Herzen jene Worte von Sankt Johannes: “Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott!, aber seinen Bruder hasst, ist er ein Lügner”. (1 Joh 4,20). Die neue Evangelisierung – verlangt von uns immer drängender Treue, Vertrauen und Ehrlichkeit mit der Berufung, die wir in unserer Taufe bekommen haben. Wenn wir das tun, wird sich uns der Weg des Lebens aufklären “Du lässt mich den Weg des Lebens erkennen. Freude in Fülle vor deinem Angesicht, Wonnen in deiner Rechten für alle Zeit”. (Ps 16,11).