Ein Team von 200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
Betrachtung des heutigen Evangeliums
Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)
„[Es] wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen“
Rev. D. Ignasi FABREGAT i Torrents (Terrassa, Barcelona, Spanien)Heute finden wir im Evangelium den Lobgesang des Zacharias’ nach der Geburt seines Sohnes, vor. Johannes’ Vater dankt im ersten Teil Gott und im zweiten Teil richtet er seinen Blick auf die Zukunft. Der Lobgesang strahlt voller Freude und Hoffnung in der Erkenntnis der Rettung Israels durch Gott, die im Kommen des fleischgewordenen Gottes selbst gipfelt, das durch Zacharias’ Sohn vorbereitet wird.
Uns ist bekannt, dass Zacharias von Gott wegen seines Unglaubens bestraft wurde. Aber nun, da das göttliche Handeln sich in seiner Fülle im eigenen Fleisch offenbart – er erlangt nämlich seine Sprachfähigkeit wieder – ruft er das aus, was er bislang nur mit dem Herzen sagen konnte (was er wahrhaftig tat): „Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels!“ (Lk 1,68). Wie oft sehen wir die dunkle, negative, pessimistische Seite der Ereignisse! Hätten wir die übernatürliche Sicht der Dinge, die Zacharias im Lobgesang des Benedictus zeigt, so würden wir auf Dauer froh und hoffnungsvoll leben.
„Der Herr ist nahe, er ist schon da!“. Der Vater des Wegbereiters ist sich dessen bewusst, dass die Ankunft des Messias vor allem Licht bedeutet. Ein Licht, das allen leuchtet, die in der Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, das heißt: uns! Mögen wir das volle Bewusstsein erlangen, dass das Jesuskind unser Leben zu erleuchten kommt, und uns zu führen, uns zu zeigen, welchen Weg wir gehen sollen...! Mögen wir uns von seinen Herzenswünschen und den Hoffnungen leiten lassen, die er in uns setzt!
Jesus ist der „Herr“ (s. Lk 1, 68-76) aber er ist auch der „Retter“ (s. Lk 1,69). Diese beiden Bekenntnisse (Zuweisungen), die Zacharias Gott gegenüber so kurz vor der Weihnacht spricht, haben mich immer gewundert, denn sie sind gerade dieselben, die der Engel des Herrn bei seiner Botschaft an die Hirten Jesus zusprechen wird, und die wir bewegt heute Nacht bei der Christmette werden hören können. Wer geboren wird ist nämlich Gott!
Gedanken zum Evangelium des Tages
„Wir sind dein Abbild, und Du bist das unsere, dank der Einigung, die du im Menschen verwirklicht hast. Für diese unermessliche Liebe flehe ich demütig an deine Hoheit, mit allen Kräften meiner Seele, dass du dich mit all deiner Großmut deiner elenden Kreaturen erbarmst“ (Hl. Katharina von Siena)
„Barmherzigkeit: ist das wesentliche Gesetz, das im Herzen jedes Menschen wohnt, wenn dieser mit aufrichtigen Augen den Bruder betrachtet, dem er auf dem Weg des Lebens begegnet. Barmherzigkeit: ist der Weg der Gott und den Menschen vereinigt“ (Franziskus)
„Der hl. Johannes der Täufer ist der unmittelbare “Vorläufer” des Herrn; er ist gesandt, um ihm den Weg zu bereiten [Vgl. Mt 3,3]. und leitet zum Evangelium über“ (Katechismus der Katholischen Kirche Nr. 523)