Ein Team von 200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
200 Priestern kommentiert das Evangelium des Tages
Betrachtung des heutigen Evangeliums
Das heutige Evangelium + Predigt (von 300 Wörtern)
Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig, und er ließ in Betlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten, genau der Zeit entsprechend, die er von den Sterndeutern erfahren hatte. Damals erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: «Ein Geschrei war in Rama zu hören, lautes Weinen und Klagen: Rahel weinte um ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn sie waren dahin».
«Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten»
Rev. D. Joan Pere PULIDO i Gutiérrez (Sant Feliu de Llobregat, Spanien)Heute begehen wir das Fest der heiligen Unschuldigen, der Märtyrer. Noch mit den Feierlichkeiten der Weihnacht beschäftigt, dürfen wir die Botschaft nicht außer acht lassen, welche uns die Liturgie vermitteln möchte, um die frohe Botschaft von der Geburt Jesu noch deutlicher zu bestimmen mit zwei ganz klaren Akzenten. An erster Stelle die Bereitschaft des Hl.Josef, innerhalb des Erlösungswerks den Willen Gottes anzunehmen. Und gleichzeitig das Übel, die Ungerechtigkeit, der wir häufig in unserem Leben begegnen, in diesem Fall konkret geworden in dem Märtyrertod der unschuldigen Kinder. All dies verlangt von uns eine Haltung und eine Antwort persönlicher und sozialer Art.
Der Hl. Josef bietet uns ein ganz klares Zeugnis einer entschlossenen Antwort auf den Ruf Gottes. In ihm fühlen wir uns identifiziert, wenn wir Entscheidungen treffen müssen in schwierigen Momenten unseres Lebens und aus unserem Glauben heraus: “Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten“(Mt 2, 14).
Unser Glaube an Gott impliziert unser Leben. Er macht, dass wir aufstehen, d.h. er lässt uns aufmerksam sein für das, was um uns herum geschieht, denn es ist – häufig – der Ort, wo Gott spricht. Er lässt uns das Kind und seine Mutter nehmen, d.h., Gott läßt uns nahe sein, Weggefährte, indem er Glauben, Hoffnung und Nächstenliebe in uns verstärkt. Und er lässt uns in der Nacht nach Ägypten fliehen, d.h. er fordert uns auf, keine Furcht vor unserem eigenen Leben zu haben, welches sich oft mit schwer zu erhellenden Nächten füllt.
Diese kindlichen Märtyrer haben auch heutzutage konkrete Namen in Kindern, jungen Menschen, Paaren, älteren Personen, Migranten, Kranken... die auf Antwort unserer Nächstenliebe warten. So sagt es uns Johannes Paul II: “In unserer Zeit gibt es in der Tat so viel Not und Elend, das sich fragend und mahnend an die christliche Einfühlungskraft wendet. Es ist Zeit für eine neue »Phantasie der Liebe«, die sich nicht so sehr und nicht nur in der Wirksamkeit der geleisteten Hilfsmaßnahmen entfaltet, sondern in der Fähigkeit, sich zum Nächsten des Leidenden zu machen und mit ihm solidarisch zu werden, so dass die Geste der Hilfeleistung nicht als demütigender Gnadenakt, sondern als brüderliches Teilen empfunden wird”.
Möge das neue, helle und starke Licht Gottes in Gestalt des Kindes unsere Leben erfüllen und unseren Glauben, unsere Hoffnung und unsere Nächstenliebe festigen.
Gedanken zum Evangelium des Tages
„Was fürchtest du, Herodes, wenn du hörst, dass ein König geboren ist? (…). Du tötest den Körper der Kinder, weil die Furcht dir dein Herz getötet hat” (Hl. Quodvultdeus)
„Der Sohn Gottes –das ewige WORT- ist Kind geworden, damit Gott von uns erreichbar ist. Er zeigt uns so, die Kleinen zu lieben; die Schwachen zu lieben; die Kinder zu achten” (Benedikt XVI.)
„Die Flucht nach Ägypten und die Ermordung der unschuldigen Kinder [Vgl. Mt 2,13-18.] zeigen den Widerstand der Finsternis gegen das Licht: ,,Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf" (Joh 1,11). Das ganze Leben Christi wird unter dem Zeichen der Verfolgung stehen” (Kathechismus der Katholischen Kirche, Nr.530)